Die Jagd ist Rettung

Die Jagd ist … (auch) Rettung

Ausgabe 2020-09

Eine der vielen Aufgaben von uns Jägern und Jägerinnen ist die Rehkitzrettung. Zwischen Mai und Juni verstecken Rehe ihre Rehkitze gerne im hohen Gras, da sie dort von Feinden wie den Greifvögeln, Fuchs und Wolf nicht so leicht gefunden werden. Doch im hohen Gras lauert eine andere Gefahr, die Mähmaschine. Rehkitze laufen bei Gefahr nicht weg, sie ducken sich im hohen Gras und warten still und bewegungslos auf die Rückkehr ihrer Mutter. Dies kann zum tödlichen Verhängnis werden. Viele dieser Unfälle lassen sich vermeiden, wenn Bauern, Jäger und Tierschützer im Frühjahr gemeinsam ein paar Vorkehrungen treffen, um die Rehkitze zu retten. Der Bauer kann am Vortag des Mähens die Wiesen anmähen. Im besten Fall fühlt sich die Rehgeiß unsicher und bringt ihren Nachwuchs an einen anderen Ort. Doch das allein genügt nicht. Damit die Rehgeiß das Kitz von der Mähwiese wegbringt, können am Vorabend des Mähtages Scheuchen aufgestellt werden. Dabei wird Knisterfolie an Stöcken befestigt oder Papier- und Plastiksäcke über Stangen gestülpt und am Wiesenrand angebracht. Diese Scheuchen verschrecken die Rehe und sie bringen ihre Kitze aus der Gefahrenzone. Um sicher zu gehen, dass kein Rehkitz mehr im hohen Gras liegt, suchen die Jäger, Bauern und freiwillige Helfer, direkt vor dem Mähen die Wiesen nach Jungtieren ab. Dies erfolgt in Ketten und ist sehr aufwändig. Wird ein Rehkitz gefunden, trägt man es mit dicken Grasbüscheln aus der Wiese. Die Grasbüschel sind wichtig, um den menschlichen Geruch bei der Aufnahme des Kitzes zu überdecken. Danach kann sorgenfrei gemäht werden. Ich finde diese gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit von Jägern, Bauern und Tierschützern bei der Kitzrettung sehr beeindruckend und unglaublich wichtig. Sie alle verfolgen dasselbe Ziel: Den grausamen und traurigen „Mähtod“ von Rehkitzen und anderen Tieren wie Junghasen und Bodenbrütern zu verhindern.

Waidmannsheil, Eure Manuela

Kitzrettung
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